Klimanotstandkongress

Agenda


Das Klima unserer Erde wandelt sich rasant. Immer neue Warnungen und Prognosen aus der Wissenschaft führen dieser Tage zu wachsender Aufmerksamkeit und Bewusstsein auf allen Ebenen der Gesellschaft. Der Ernst der Lage lässt uns einen geringen Zeitraum, in dem wir dringend handeln müssen.

Deshalb wurde in ca. 60 Orten deutschlandweit in den vergangenen Monaten der Klimanotstand festgestellt. So unterschiedlich die Gemeinden auch sein mögen, es eint sie der Wille entschieden gegen die dauerpräsente Klimakrise vorzugehen. Politiker*innen verschiedenster Parteien stimmten bereits für einen Klimanotstand. Immer häufiger bildet sich ein Klima-Konsens, der das Thema auf der Prioritätenliste ganz nach oben hebt.

Aus diesem Grund haben sich Klimanotstands-Gemeinden und -Initiativen sowie deren Unterstützer*innen auf dem Klimanotstandkongress, am 2. November 2019 in Berlin ausgetauscht.


Video: Warum sollte Deutschland den Klimanotstand ausrufen?


Klimanotstandkonferenz

Luisa Neubauer

Bernd Hirschl

Marie Kleeschulte

Was waren die Themen?

Über 120 Vertreter*innen aus 35 deutschen Kommunen mit Klimaaktivist*innen, Politiker*innen und Wissenschaftler*innen einen Tag lang darüber, wie Bürger*inneninitiativen, Städte und Kommunen dazu beitragen können, den Klimaschutz auf allen politischen Ebenen zu höchster Priorität zu erklären.

Es sprachen sowohl Luisa Neubauer und Clara Mayer von FridaysForFuture Berlin als auch der Schweizer Klimastreik-Aktivist Philippe Kramer, der von der erfolgreichen Petition in seiner Heimatstadt Basel berichtete, die als erste deutschsprachige Stadt im Februar 2019 den Klimanotstand erklärte. ScientistsForFuture Mitbegründer Prof. Dr. Christoph Schneider gab einen aktuellen Überblick zur Klimaforschung und sprach von einer „kulturellen Verantwortung“ gegenüber zukünftiger Generationen.

Prof. Dr. Bernd Hirschl präsentiert Ergebnisse einer Recherche des IÖW, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung: Klima-Vorbehalt: Die Klimschutzauswirkungen aller anderen politischen Entscheidungen werden bei einer großen Zahl derer Klimanotstands-Kommunen in Zukunft geprüft und können somit politisch debattiert werden.

Prof. Dr. Christoph Schneider von der Humboldt-Universität Berlin: “Das System ändert sich schneller, als die Klimamodelle prophezeit haben…Mitte dieses Jahrhunderts dürften wir einen eisfreien arktischen Ozean erleben… Und die Menschheit erwärmt das globale Klima mind. zehn mal schneller als es die Natur je vermochte… Das ist, als wenn man mal den Hahn aufdreht und alles raus lässt.” (zum Peak der CO2 Konzentration in der Atmosphäre)

Prof. Dr. Christian Witt von der Charité Berlin: “Die dreckigsten Teile unserer Stadt, und auch die heißesten, sind die mit den höchsten Mieten… Von Mahlsdorf in die Stadt und wieder zurück habe ich eine Differenz von bis zu 8 Grad. Was macht das mit kranken Leuten? Wenn es nur 1 Grad wärmer ist, dann wird hier schon richtig gestorben.”

Lisa Badum, Abgeordnete aus Bayern: “Zivilgesellschaft überwindet die Kluft… 64 Kommunen haben Klimastand schon ausgerufen. Warum ist Signalkraft so wichtig? Weil es eine Beweislastumkehr ist. Wir müssen dahin kommen, dass sich derjenige rechtfertigen muss, der sagt, ich will CO2 in die Luft pusten.“



Videos

Luisa Neubauer, FridaysforFuture Deutschland

Philippe Kramer, FridaysforFuture Schweiz

Marie Kleeschulte, Klimabündnis

Prof. Bernd Hirschl, IÖW

Prof. Christian Witt, Leiter der Pneumologie an der Charité Berlin

Clara Mayer, FridaysforFuture Deutschland



In Workshops tauschten sich die Teilnehmer*innen außerdem zu konkreten Ansätzen in ihren Kommunen, zur Prioritätensetzung oder zu Bürger*innenversammlungen aus. Durch die verschiedenen Hintergründe und Herkünfte kamen besonders lebhafte Debatten und kreative Ideen zustande.

Klimanotstandkonferenz

Klimanotstandkonferenz



Der Kongress verabschiedete eine Resolution an die Bundesregierung, den Klimanotstand im Sinne des englischen Begriffs climate emergency zu verabschieden.

Zurück zu Klimanotstand Berlin